Die Reise zur und durch die Spanische Wüste “Los Bardenas Reales”
Begonnen hat es wie jedes Jahr mit der quälenden Anreise durch Frankreich. Im Camp LAGUNA dann wieder zwei Nächte zum Ausruhen und schon ging es wieder in die Pyrenäen Richtung Westen. Der Wettergott war uns dieses mal gut gesonnen. Tagestemperaturen von gut 35°C waren die Regel, der Staub auf den ersten Pisten die wir unter die Reifen nahmen auch. Voller Sorge um unseren “MOPPEL” hielten wir nach den ersten Kilometern voller Schlaglöcher an und machten erst mal eine Inspektion. Prima, alles hält. Nur die Lüftung der Küche mussten wir zukleben, da doch einiges an Staub eingedrungen war.
Im Camp Fornols angekommen wurde unsere Kiste nicht schlecht bestaunt. Mit ein bisschen Spanisch und vielen Handzeichen versuchten wir dann unser Moppel zu erklären. Wir bekamen nicht eher einen Platz bis nicht auch der Letzte alles besichtigt hatte. Na, damit müssen wir wohl noch öfters rechnen dachten wir uns und zeigten Spanische Gelassenheit. Tags darauf fuhren wir wieder nach Le Seu de Urgel, um unsere Vorräte zu ergänzen und wir haben uns noch eine schöne Pisten-Rundtour ausfindig gemacht, die genau am Camp wieder endete. Schon ging es wieder weiter Richtung AREU auf den schönen Platz “ PICA D`Estats. Wir sind hier wieder die sehr schöne Piste über TOR nach Andorra gefahren und wurden dieses mal auf dem Rückweg von der Polizei ordentlich durchsucht. Da wir aber keine Zigaretten oder Alkohol ohne Spanische Banderole hatten, brauchten wir auch nicht zu Zittern. Der gute Mann wollte auch nicht in die Kisten auf dem Dach nachsehen, war ihm wohl zu staubig. Als er dann auch noch meine Schnorchelausrüstung fand, runzelte er die Stirn, schüttelte den Kopf und lies uns fahren. Weiter ging die Reise dann nach Puebla de Roda auf den tollen Platz Camp ISABENA. Dort haben wir dann erfahren, dass auf Grund unserer Berichte schon einige Geländefahrer dort zu Gast waren, die obendrein auch noch von den Pisten rundherum begeistert waren. (Das freut uns) Hier besuchten wir auch wieder die schöne Stadt GRAUS. Einmal zum Vorräte auffüllen und zum anderen wegen der sehr schönen Altstadt. Lauter Laubengänge, kleine Geschäftchen und reichlich bunte Häuser.
Nun ging es immer weiter Richtung Pamplona mit der Ungeduld eines 5 jährigen im Bauch. Wie wird bloß die Bardenas aussehen, kann man auch durchfahren? Doch zuvor ging es noch an einigen schönen Stausehen vorbei zum Camp NOCITO. Ähh, dieser Platz ist ein absolutes Muss für OffRoader. Die Zufahrt von der A 1604 über Lasaosa ist schon beachtlich. Schmal, steil und die harte Piste pur. Wir wollten schon umkehren, da wir nicht mehr damit rechneten dort überhaupt einen Campingplatz angesichts der Piste zu finden. Unser Moppel vollführte wahre Luftsprünge und drohte mitunter umzukippen. Wir kamen nur noch sehr langsam voran und es waren gute 20 Km bis zum Ort. Na, wir kamen dann doch an und waren erschrocken. Die Rezeption war halb zerfallen und auf einem alten Schild stand, dass man sich bei dem Restaurante anmelden solle. Nach einigem Suchen hatten wir es dann auch gefunden und standen mitten im Wohnzimmer der Besitzer. Hola, Camping Porfavor? Si. Zwei Personen und ein Auto verstanden sie noch, aber Caravan? No, No, Kopfschütteln. Gratis kam es heraus. Na was soll’s. Wir brauchten nur für zwei Personen bezahlen ( 1250 PTA ) der Rest, was immer wir auch dabei haben mögen war umsonst. Abends kam der Besitzer dann doch noch mal schauen was wir wohl mit Caravan gemeint hatten und er staunte nicht schlecht. das hatte er noch nicht erlebt. Die Gegend ist jedenfalls ein Leckerbissen für Wandersleute. Den Berg hier rechts auf dem Foto hatten wir als Aussicht. Wahrhaft Gigantisch. Nach ausgedehnten Spaziergängen machten wir uns wieder auf die Räder Richtung Pamplona. Nächstes Camp sollte in Sigüés am großen Stausee sein. Aber man sollte den Michelin -Karten nicht immer vertrauen. In Sigüés gab es keinen Campingplatz. Nach 70 Km Umweg, wofür wir gute 2 1/2 Std. brauchten, fanden wir ihn dann 10 Km weiter an der Hauptstraße. Na Toll. Der Platz hieß Mar del Pirineo, und lag an einem fast leeren Stausee. Dann endlich fuhren wir nach Olite, einer kleinen Stadt etwas Nördlich der Wüste. Hier auf den Gleichnamigen Campingplatz und die ersten Schlachtpläne zur Wüstenquerung gemacht. Am ersten Tag fuhren wir in die nördliche Hälfte über Carcastillo ein. Nach sehr vielen Kornfeldern ging die Stimmung langsam in den Keller. Aber dann, auf einmal waren wir drin. (Wie Boris) Der Anblick war einfach unbeschreiblich und wir mussten feststellen dass auch ein Foto den Eindruck nicht wiedergeben kann. Nach einiger Zeit kamen wir auf eine Art Hauptweg von dem immer wieder kleinere Wege abgehen. Diese sind mit einer Kilometerzahl versehen wann Ende ist. Man sollte sich aber nicht darauf verlassen. Wir sind einige kleine Wege gefahren die dann doch nicht zu Ende waren sondern wieder auf dem Hauptweg oder auf einer Straße liefen. Am Zweiten Tag nahmen wir uns dann den südlichen Teil vor. . Dieser ist dann schon etwas sandiger und gleicht sehr stark der Amerikanischen Wüste. Sogar reichlich Geier schwebten über unserem Wagen. Dieses mal sind wir kurz nach Arguedas links eingebogen und suchten uns den Weg selber. später kamen wir dann an einer Militärstation vorbei und auch wieder auf den Hauptweg. Es war ein wirklich tolles Erlebnis, über das wir noch lange nachdenken werden.
Nun machten wir uns aber wieder auf um quer durchs Land zum Hinterland von Valencia zu kommen. Dort wollten wir uns noch die Gegend rund um den Rio Xúquer ansehen. Dazu ging es in Olite auf die Autobahn Richtung Zaragoza und weiter bis Caspe. Dort auf den Campingplatz Lake Caspe. Eine schöne Gegend voller Seen. Auch der Platz gefiel uns bis, ja bis der Trecker mit dem Fass kam. Dort hat man die Marotte jeden Tag Tonnen von Insektengift über den Platz zu verteilen. Wir trauten unseren Augen kaum, als die Brühe munter in den Supermarkt durch die offenen Fenster geblasen wurde. Ebenso bekam die offene Bar ihren Segen. Na dann Prost. Als dieses Ungetüm sich dann auch noch an allen Vorzelten vergriff wurde ich sauer. Ich baute mich im Weg auf und blickte den Fahrer so an wie man einer Klapperschlange gegenübertritt. Jedenfalls machte er sein Gebläse für einen Moment aus um dann ein Stück weiter alle anderen Wohnwagen samt Vorzelte einzunebeln.
Und Tschüss, hier blieben wir nicht lange. Weiter nach Alcala de la Selva. Schöner großer Platz aber nachts sehr kalt. 4°C, brrr. Dann weiter nach Jarafuel.
Nicht ganz so schöne kleine Stadt. Aber wir wollten ja nur noch ein paar Pisten unter die Räder nehmen. Das haben wir dann auch gemacht. Der Rio Xúquer ist wirklich schön, wenn, ja wenn nicht der Müll überall liegen würde. Das hatten wir in den Pyrenäen nicht erlebt. An jedem Abhang den man mit dem Auto erreichen kann, wird gnadenlos der Müll entsorgt. Kühlschränke, Reifen und Hausabfälle. Na ja, die Region Valencia ist da leider bekannt für und so hat es uns auch nicht lange gehalten. Weiter nach Oliva, unserem letzten Ziel. Hier hat man uns schon erwartet und das Hallo war groß. Vor allem unser Moppel wurde zum Objekt der Besichtigung. Hier haben wir dann noch 4 Wochen mit planschen im Meer verbracht und sind dann langsam Richtung Heimat gezogen.
Alles in allem ein sehr erholsamer ( dank Moppel ) und schöner Urlaub. Ach ja, den ersten dicken Regen bekamen wir natürlich wieder in Oliva verpasst.
Wir hoffen das das lesen Euch wieder Spaß und vor allem Lust aufs Reisen gemacht hat.
Viele Grüße von
Silke und Alfred.