Nun, der Wagen war gepackt und es ging auf 20:00 Uhr zu, als wir auf die Autobahn in Duisburg rollten. 500 km bis zur A 36 nach Frankreich und dann 900 km quer durch bis nach Nordspanien. Figueres Nord runter und nach 24 km endlich wieder Mittelmeerluft schnuppern.
Wir wollten eigentlich wieder auf dem Campingplatz LAGUNA nächtigen, aber wegen Überfüllung kam nur noch Camping ALMATA in Frage. Zwar nicht ganz billig, aber Nobel. Da diesmal kein Stress aufkommen sollte, blieben wir direkt zwei Nächte zum Ausruhen. Nun war geplant erst mal 3-4 Wochen Abenteuer auf uns zu nehmen. Also, Karte raus (Michelin Nr. 443) und ein Pistenreicher Weg zum zweiten Camp in FORNOLS, ca. 36 km unter LA SEU d´Urgell abgesteckt. Die Piste war wirklich Beinhart, aber schön zu befahren.
Der Campingplatz, klein aber fein, verfügte sogar über ein Freibad. Wir machten wieder zwei Nächte, so dass wir einen Tag für einen Abstecher nach ANDORRA hatten. Hm, vergesst es besser. Nach der Grenze brauchten wir 45 min. für 4 km. Verkehr bis zum abwinken. Also, brutal gewendet und nichts wie weg. Den Tag verbrachten wir dann in La Seu. Eine sehr schöne Stadt mit reich bemalten Häusern und sogar einer künstlichen Wildwasser Kanustrecke. Abends zurück zum Platz und erst mal gebrutzelt. Dann wieder eine ausgesprochen ruhige Nacht mit phantastischem Sternenhimmel. Morgens dann wieder packen, Karte raus und weiter über nun Teilweise sehr schroffe Pisten aber Traumhafter Gegend zum nächsten Camp in Roda de Isabena.
Dieser Platz hat erst kürzlich eröffnet und wir hatten noch eine Einladung von der Essener Campingmesse. Also hin. Die Anfahrt über TREMP und PUENTE de MONTANANA geht noch. Aber der Einstieg in die Piste von der N 230 nach CAJIGAR ist nur mit Hilfe zu finden. Als wir die Piste endlich gefunden hatten, mussten wir auch kurz darauf in die Untersetzung schalten. So einen steilen Geröllanstieg hatten wir schon lange nicht mehr befahren. Nun immer der Nase nach, bis zum Schwimmbad von LA PUEBLA DE RODA. In den Ort und rechts wieder raus. Nach 2 km auf der linken Seite liegt der Campingplatz ISABENA. Wir waren von den sehr guten Sanitäranlagen begeistert. Außerdem bietet der Platz Reitgelegenheit und nach Absprache auch Heli- Flüge über die Umgebung. Der Platz ist unter deutschspanischer Leitung und Infos vorab gibt es in Deutschland unter der Tel. Nr. 0821/482508. Nun, wir blieben auch zwei Nächte und wollten dann aber weiter in den Süden.
Da wir erst mal genug von den Bergen hatten, fuhren wir über schöne Strecken Richtung TARAGONA. Dort auf den Campingplatz JOAN. Die Gegend sagte uns eigentlich nicht besonders zu, also eine Nacht und weiter in den Süden bis OLIVA. Dort auf unseren Stammplatz Camping AZUL. Er liegt an einem wie wir meinen, der schönsten Strandabschnitte Spaniens. Also 5 Nächte und ausgiebig baden. Erfreut stellten wir fest, dass der Platz um eine Attraktion reicher geworden war. Bananenreiten.
Mit einem flotten Jetski wird die Banane für 6 Personen übers Wasser gezogen. Also gleich mal ausprobiert. Bald treibt uns aber die Ungeduld weiter.
Das nächste Ziel war ein Campingplatz bei LOS ESCULLOS. Dort gibt es eine schöne aber harte Piste rund um das Cap. Je nach können und Fahrzeug kommt man ganz herum zum nächsten Ort SAN JOSE. Da wir die Piste aber schon im Vorjahr gefahren waren, brachen wir am nächsten Morgen wieder auf Richtung TARIFA. Dort auf den deutschsprachigen Platz TARIFA FUN und erst mal den Strand erkundet.
Tja, im Prospekt sah er sehr schön aus, ohne Müll und Grillabendresten. Na was soll’s, ist eben ein Surfer Paradies. Allerdings war an allen drei Tagen die wir dort verweilten Flaute. Tarifa selbst ist eine sehr schöne aber laute kleine Stadt mit vielen Bars und Restaurants. Genug mit Wasser, gepackt und ab ins Landesinnere.
ARDALES mit dem Großen Naturpark stand auf dem Programm. Die Anreise über Pisten war etwas Umständlich, da die meisten schon geteert waren. Dennoch fanden wir einige Dorfverbindungswege die es in sich hatten. Der Campingplatz lag ca. 10 km hinter der Stadt Ardales mitten im Wald auf einem Berg. Rundherum sehr schöne Süßwasser Seen die zum Baden freigegeben sind. Der Platz ist nichts für große Wohnmobile oder gar Wohnwagen. Wir mussten um Zahlreiche Bäume Zirkeln bis wir eine schöne Parzelle gefunden hatten. Ich verglich es mit unserem letzten Trial-Lauf, nur das diese Stangen nicht nachgaben. Der Platz, CAMPING PARQUE ARDALES, erstreckt sich über den ganzen Naturpark mit vier Einzelsektionen. Je nach dem wo man sich Niederlässt, muss man mit bis zu 800m Fußweg zum Sanitärgebäude rechnen. Aber schön war es doch!
Nach reichlichem Baden zog es uns weiter. Granada mit der Märchenhaften ALHAMBRA sollte unser nächstes Ziel sein. Also Querfeldein nach Granada, und dort direkt zum Haupteingang der Alhambra. Schlau machen für den nächsten Tag. Wir bekamen alles erklärt und noch den Tipp auf einen Campingplatz in der Nähe zu gehen. Camping Raina Isabel, kurz vor La Zubia. Von dort fährt halbstündlich ein Bus nach Granada rein. Tolle Sache.
Der Platz war klein aber fein, verfügte über ein hervorragendes Sanitärgebäude und einem kleinen Pool. Das Restaurant ließ keine Wünsche offen, wenngleich die Preise eher oben anzusiedeln sind. Die Alhambra lohnt in jedem Fall. Wir haben uns dort von 8:30 Uhr bis zum Nachmittag aufgehalten. Man sollte auf jeden Fall schon zur Kassenöffnung (8:30 Uhr) zur Stelle sein, denn in den schönsten Palast wird nur bis 9:00 Uhr Einlass gewährt. Für alles andere kann man sich dann Zeit lassen. Da wir nicht mit dem Auto, sondern mit dem Bus gefahren waren, bummelten wir noch eine Weile durch Granada und konnten einige Bierpausen einlegen. Die Stadt hat so viel Sehenswertes zu bieten, das wir beschlossen im nächsten Urlaub noch mal herzukommen.
Doch nun ging es weiter in die Südseite der Sierra Nevada. Hier hatten wir im Vorjahr einen schönen Platz in PITRES entdeckt, der auch dieses Jahr wieder unser Lager sein sollte. Hier gibt es das beste Quellwasser und die Früchte wachsen einem auf den Campingtisch. Von hier wollten wir die berühmte Piste auf den 3500er fahren. Sie steht in jedem Reiseführer als im Sommer befahrbar, wenn auch nur mit Allrad. Nun, deswegen waren wir ja hier. Eine kleine Teerstraße führt in den Berg bis zu dem Schild mit der Aufschrift: Nur für Allradler! Prima, Allrad rein und ab. Nun, nach einem Kilometer kam uns ein Punto entgegen. Äh, sollten wir den Allrad wieder auskuppeln? Na, wir fuhren weiter und dachten an einer rauen Stelle, na, hier wird er wohl umgekehrt sein. Tja nach weiteren 6 Kilometern standen wir vor einer Schranke mit Wärter. Finito ! Der Rest der Piste ist nun endgültig für KFZ gesperrt. Also eine dicke Streichung in den Reiseführern vornehmen. Maßlos enttäuscht, meine Frau eher erleichtert, holperten wir wieder Bergab. Ca. in der Mitte kam uns ein voll Ausgerüsteter Landy entgegen und ich dachte mir, geteiltes Leid ist halbes Leid. Es werden wohl noch mehr Enttäuschte den Berg runterrollen.
Nun, wieder im Tal hat man einen schönen Blick auf den Berg der gegenüberliegenden Seite. Verheißungsvolle Schneisen deuten auf viele Pisten hin. Nächstes Jahr werden wir diese mal erkunden und darüber berichten.
Tags darauf fuhren wir durch die Sierra de Baza, vorbei an den Höhlenwohnungen von Guadix wieder zurück nach Oliva. Dort wieder auf den Platz AZUL und den Rest des Urlaubes mit Baden verbracht. Dort haben wir auch wieder viele alte Bekannte getroffen und reichlich Erfahrungen ausgetauscht.
(Vielleicht treffen wir uns ja auch mal dort?)
Resümee: Dauer 7 Wochen
Gefahrene Strecke: 7562 km davon ca. 1800 Pisten
Kosten : 4522,-DM inkl. Autobahngebühren, Benzin und Camps.